Halten wir fest: die Konstellation fa mi bzw. mi fa ist im so genannten Stile antico bzw. Stylus ecclesiasticus, der dem Reglement der Modus- und Hexachordlehre unterworfen ist, mehrdeutig und meint nicht ausschließlich nur den Halbton zwischen 3. und 4. Stufe der Durtonleiter, so wie in der heute üblichen Solmisationsweise.
do, re, mi, fa, sol, la, si (ti), do
In der konservativen Modus- und Hexachordlehre, wie sie u.a. auch durch Jan Pieterszoon Sweelinck (1562–1621) [13] Sweelinck, Jan Pieterszoon: Composition Regeln Herrn M. Johan Peterssen Sweling.
a) Stadt-Bibliothek Hamburg Signatur Realcat. N. D. VI. No. 5383, zwei Hauptteile und ein Auszug aus dem 2. Hauptteil in der Abschrift Johann Adam Reinckens.
b) Stadtbliothek Hamburg Signatur Realcatalog N. D. VI No. 5384. Komplette Abschrift und Überarbeitung von Johann Adam Reincken 1640
c) Zusammengefasst und hrsg. Von Dr. H. Gehrmann, ’s-Gravenhage Martinus Nijhoff. Breitkopf & Härtel Leipzig 1901 und Johann Adam Reincken (1623–1722) [14] Johann Adam Reincken: Composition Regeln Herrn M. Johan Peterssen Sweling.
a) Stadt-Bibliothek Hamburg Signatur Realcat. N. D. VI. No. 5383. zwei Hauptteile und einen Auszug aus dem 2. Hauptteil in der Abschrift Johann Adam Reinckens.
b) Stadtbliothek Hamburg Signatur Realcatalog N. D. VI No. 5384. Komplette Abschrift und Überarbeitung von Johann Adam Reincken 1640
c) Zusammengefasst und hrsg. Von Dr. H. Gehrmann, ’s-Gravenhage Martinus Nijhoff. Breitkopf & Härtel Leipzig 1901 überliefert ist und 1716 von Buttstett noch einmal zusammengefasst wird, ist auch der Halbton zwischen der 7. und 8. Stufe des ionischen Modus (heute Dur) lege artis mit diesen beiden Silben zu belegen, da die Silbe si – in einer sechs-stufigen = sechs-silbigen Tonraumordnung – aus berechtigten Gründen verpönt ist. Dadurch wird nun auch der Fux’sche Tritonus f (fa) contra h (mi) erkennbar. Konsequenterweise muss nun aber die Oktave c1 – c2 mit den Silben do – fa angegeben werden.
Der Halbton mi – fa
Der ionische Modus do – fa
Tatsächlich wird der ionische Modus bei Sweelinck (1619), Buttstett (1716) und noch bei Fux (1725) mittels der Oktave do – fa (im Sinne von: do – re – mi – fa – (mutatio: sol = do) do – re – mi – fa ) angegeben. Damit wird die Oktave nach griechisch-antikem Vorbild (Systema teleion, siehe S. 10) in zunächst einmal zwei Tetrachorde unterteilt.